Unternehmen weltweit nutzen die Software des Fraunhofer SCAI für die Minimierung des Materialverschnitts und für die Packungsoptimierung – und sparen so Millionen. Zugleich leisten die Anwendungen der Auto-Packer-Suite einen enormen Beitrag, um den Verbrauch an Ressourcen und an Energie zu senken. Dafür erhält eine Forschergruppe des Instituts den mit 25.000 Euro dotierten Innovationspreis für Klima und Umwelt.
Für ihre Software zur optimierten Ausnutzung von Material und Raum in ressourcenintensiven Branchen erhält eine Forschergruppe der Abteilung für Optimierung am Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI in Sankt Augustin den Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU). Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie »Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen« wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) vergeben. Der Preis wurde am Abend des 15. März in Berlin verliehen.
Weltweit über 7.000 Unternehmen nutzen die Optimierungslösungen des Fraunhofer SCAI. Die bekanntesten Anwendungen sind AutoNester (automatische optimierte Anordnung von Schnittbildern auf Textilien, Leder, Blechen und Holz) und PackAssistant (optimierte Verpackung von Bauteilen in Behälter). Die erzielbaren Einsparungen sind enorm: »Beim Zuschnitt von Metall, Holz oder Lederhäuten wird durch unsere Software je nach Branche und Anwender eine bis zu 30 Prozent höhere Materialausnutzung erzielt«, sagt Dr. Ralf Heckmann, Leiter der Abteilung für Optimierung am Fraunhofer SCAI. Große Einsparungspotenziale erschließt auch die Packungsoptimierung, wie Heckmann erklärt: »In der Automobilbranche können bis zu 25 Prozent mehr Bauteile in einen Behälter gepackt werden. Bei einer solchen Verbesserung kann jeder fünfte Lastwagen für den Transport eingespart werden.«
Prof. Dr. Ulrich Trottenberg, Institutsleiter des Fraunhofer SCAI, hebt den Beitrag der prämierten Software für den Umweltschutz und die positiven Auswirkungen auf die gesamte Produktions- und Logistikkette hervor: »Für Klima und Umwelt ergeben sich vielfältige positive Effekte. Zum einen wird weniger Material verbraucht, zum anderen weniger Energie für Herstellung, Lagerung, Transport und Recycling.« Die hochrangig besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Klaus Töpfer würdigte die Leistung der SCAI-Forscher als ein gutes Beispiel für eine pfiffige Innovation mit einem sehr breiten Anwendungsfeld.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) zeichneten in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal gemeinsam Innovationen aus, die dazu beitragen, den Umweltschutz zu verbessern, die drohende Erderwärmung weltweit zu begrenzen und somit das Klima und die Umwelt zu schonen. Die wissenschaftliche Bewertung erfolgte durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe.