RADAR-AD – Fernbeurteilung von Krankheitszustand und -entwicklung bei Alzheimer-Patienten
Im Projekt RADAR-AD wollen die Projektpartner Methoden entwickeln, mit denen der Funktionsverlust im Gehirn von Alzheimer-Patienten im Frühstadium gemessen werden kann – nicht nur in Kliniken, sondern auch ambulant. Sogenannte Remote Measurement Tools (RMT) sollen künftig Fernbeurteilungen ermöglichen und so die Patientenversorgung verbessern.
Die Messungen können den physiologischen Zustand des Patienten, Verhaltensbiomarker sowie aktives und passives Monitoring berücksichtigen. Zum physiologischen Zustand gehört beispielsweise die Herzfrequenz, zu den Verhaltensbiomarkern Änderungen in der Stimme. Für das aktive Monitoring lösen Patienten kognitive Aufgaben. Beim passiven Monitoring werden bestimmte Daten erhoben und ausgewertet, zum Beispiel über das Fahrverhalten der Betroffenen. Die Fernmessungen sollen quantitativ, präzise und in Echtzeit erfolgen. Dazu werden bereits verfügbare, geeignete Messgeräte ausgewählt und, sofern nötig, modifiziert. Nach der Entwicklung überprüfen die Projektpartner die Tools in einer klinischen Studie.
SCAI ist unter anderem daran beteiligt, herauszufinden, welche Funktionsbereiche im Gehirn häufig von frühen Alzheimer-Stadien betroffen sind. Auch Merkmale, die spezifisch für die Frühstadien sind und gleichzeitig einen negativen Krankheitsverlauf vorhersagen, wollen die Forscher ermitteln. Dazu modelliert SCAI den Rückgang der kognitiven Fähigkeiten und Hirnfunktionen. Auswahl und Aufbereitung der dafür erforderlichen Datensätze gehören ebenfalls zu den Aufgaben der SCAI-Wissenschaftler.
Insgesamt sind 16 Partner an dem Projekt beteiligt. Gefördert wird es von der Innovative Medicines Initiative (IMI) 2RADAR. Die IMI ist eine öffentlich-private Partnerschaft der Europäischen Union und der Föderation der Pharmazeutischen Industrie-Verbände in Europa (EFPIA).
Laufzeit: 01/2019 – 06/2023
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